Die Kunst des Cuvéetierens – in Bordeaux seit Jahrhunderten etabliert – fristet in Deutschland immer noch ein Schattendasein. Zu groß ist das Unverständnis vieler Verbraucher, wenn es um das Herausarbeiten und Kombinieren der Vorzüge bestimmter Rebsorten geht. Zu Unrecht, wie diese 3 Vertreter hochwertiger Rotwein-Cuvées aus Deutschland zeigen: (Zur Bestellung bitte nach unten scrollen)
2018 Castell Cuvée C, Rotwein trocken, Fürstlich Castell´sches Domänenamt, Franken
Spitzen-Cuvée von Schloss Castell im Bordeaux Stil vom rechten Ufers der Gironde: 85% Merlot und 15% Cabernet Sauvignon. Nach selektiver Handlese am 21. September und klassischer Maischegärung wurde der Wein 18 Monate im Barrique verfeinert. Nach dem ersten Einatmen fühlt man sich nach Saint-Emilion versetzt: klar Merlot dominiert, Bitter-Schokolade, Schlehe und würziges, gut eingesetztes Eichenholz. Am Gaumen wuchtig, komplex, sehr dicht und lang. Der Wein steht noch ganz am Anfang seiner Entwicklung, die über 10 Jahre dauern wird.
Alk. 14,5% vol. Restzucker: 1,6 g/l Säure 6,9 g/l
2019 Lisas Lila Rot, Rotweincuvée trocken, Weingut Bunn-Strebel, Nierstein, Rheinhessen
Cuvée aus 45% Spätburgunder, 45 % Portugieser und 10% Merlot. Getrennt ausgebaute Rebsorten, klassisch auf der Maische vergoren und anschließend 12 Monate in 45% neuen Barriques und bis zu 10 Jahre alten Barriques gereift. Burgunder-dominierte Nase nach dunklen Kirschen. Am Gaumen paart sich die Erdbeerfrucht des Pinot mit Zedernholz und Wacholder-Würze des Portugiesers. Warmer, weicher Abgang. Sicher der optimale Begleiter zu Pasta mit kräftigen mediterranen Gewürzen (Spaghettini con Pollo e Rosmarino).
Alk. 13% vol. Restzucker: 0,5 g/l Säure 5 g/l
2017 Cuvée, Heiner Weinmanufaktur, Ahr, (Flutwein)
Cuvée im Stil eines Bordeaux-Blends vom linken Gironde-Ufer aus Cabernet Sauvignon und Merlot. Die winzige Menge Spätburgunder ist kaum spürbar, macht diese Cuvée aber zur Ahr-Spezialität. Nach selektiver Handlese spontan im offenen Bottich vergoren und anschließend 3 Jahre in neuen und gebrauchten Barriques ausgebaut. Beim ersten Einatmen nach dem Einschenken fühlt man sich sofort ins nördliche Medoc versetzt. Die kräutrige Würze des Cabernets dominiert diesen Wein. Die Flaschen wurden aus den verheerenden Fluten der Ahr geborgen, abgewaschen und stichprobenartig probiert. Die Etiketten und Kapseln sind zum Teil stark beschädigt, der Wein aber von einwandfreier Qualität. Alk. 12,5% vol., Restzucker: 0,9 g/l, Säure 6,5 g/l